Jahresmotto finden: Beispiele und Ideen für 2025

Ehrlich gesagt, hatte ich bis 2023 noch nie ein Jahresmotto. Ich fand es schwierig, ein ganzes Jahr auf ein einziges Thema einzugrenzen und hatte irgendwie eine latente Abneigung dagegen, mich so stark festzulegen.

Dabei sind Jahresmottos gar keine schlechte Sache. Sie können helfen, sich zu fokussieren und machen dadurch produktiver. Weiter unten teile ich meine persönlichen Jahresmottos mit dir.

Wozu ein Jahresmotto grundsätzlich gut ist und welche Aspekte auch schwierig an einem Jahresmotto sind – das erfährst du in diesem Artikel.

Was ist ein Jahresmotto und wozu ist es gut?

Ein Jahresmotto ist ein kurzer Satz oder ein Wort, das als Leitfaden oder Inspiration für das kommende Jahr dient. Es kann helfen, Ziele und Prioritäten für das kommende Jahr zu setzen und die Motivation zu erhöhen, diese Ziele zu erreichen. Ein Jahresmotto kann auch als Erinnerung dienen, sich auf bestimmte Werte oder Verhaltensweisen zu konzentrieren, die man im Laufe des Jahres verbessern möchte.

Einige Beispiele für Jahresmottos:

  • Einfach machen“ – Dieses Motto hilft dir dabei, aus deiner Komfortzone herauszutreten und dich nicht von endloses Grübeleien von deinen Vorhaben abhalten zu lassen.
  • „Fokus“ – ein gutes Motto, wenn du dazu neigst, zu viel auf einmal angehen zu wollen und dich zu verzetteln. Das Motto erinnert dich daran, Prioritäten zu setzen.
  • Wachstum“ – Dieses Motto kann dazu ermutigen, dich persönlich und/oder beruflich weiterzuentwickeln und über dich selbst hinauszuwachsen.
  • Genieße den Augenblick“ – Ein passendes Motto, wenn du dazu neigst, dich zu viel auf die Vergangenheit oder die Zukunft zu konzentrieren. Es hilft dabei, achtsamer die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen und den Moment wahrzunehmen.
  • Sei mutig“ – Dieses Motto fordert dich auf, Risiken einzugehen und aus der Komfortzone herauszutreten.
  • Dankbarkeit“ – Dieses Motto kann dazu ermutigen, die Dinge, die man bereits hat, zu schätzen und dankbar zu sein, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was man nicht hat.
  • Geduld“ – Dieses Motto kann dazu ermutigen, sich Zeit zu lassen und nicht ungeduldig zu werden, wenn Dinge nicht so schnell vorankommen, wie man es gerne hätte.
  • Raum“ – Dieses Motto kann dir helfen, Raum für dich selbst zu nehmen, sowie Platz zu schaffen und dich von unnötigem Ballast zu trennen.
  • Ziel, Wille, Bedacht“ – Mein persönliches Jahresmotto 2023. Eine Erklärung der Bedeutung findest du unten.
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Was spricht gegen ein Jahresmotto?

Ein Jahresmotto zu haben, kann ganz schön viel Druck auf einen ausüben. Insbesondere, wenn du dazu neigst, dich sehr stark deinen eigenen Zielen zu verpflichten. Die Erwartung, deinem Motto gerecht werden zu müssen, führt möglicherweise zu Druck und Überforderung.

Da ein Motto auch nur ein übergeordnetes Thema vorgibt und keine konkreten Handlungswege aufzeigt, können auch unrealistischen Erwartungen entstehen. Es ist natürlich nicht möglich, jeden Tag oder jede Woche zu 100% auf dein Motto auszulegen.

Ein Jahresmotto kann dich einschränken. Wenn du zu stark auf eine bestimmte Richtung oder ein bestimmtes Ziel festgelegt bist, verliest du dadurch den Blick auf andere Möglichkeiten und Chancen.

Grundsätzlich ist ein Jahresmotto keine schlechte Sache. Es hilft dir, dich auf die Dinge zu konzentrieren, die du erreichen möchtest und wenn du es eher als Anregung, denn als Verpflichtung siehst, dürfte es dir helfen im Alltag leichter Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen.

🖼 Tipp: Ein Visionboard erstellen kann ein schönes Ritual für den Jahreswechsel sein. Damit kannst du dein Jahresmotto super visuell darstellen und dich während des Jahres leichter daran erinnern.

Sind Jahresmottos die besseren Vorsätze?

Dazu hat mich die Redakteurin Ann-Vanessa Schmitz von der DHZ (Deutsche Handwerks Zeitung) befragt. Das ganze Interview, in dem auch noch zwei andere Expert*innen zu Wort kommen, kannst du hier lesen: Interview zum Thema Jahresmotto.

DHZ Artikel: Power fürs kommende Jahr
Interview in der Deutschen Handwerkszeitung (DHZ) zum Thema Jahresmotto

Mein Jahresmotto 2025: Double it!

Bestimmt kennst du die Kurzvideos bei denen Creator*innen Passanten ansprechen und ihnen etwas anbieten. Meistens ist es anfangs ein kleiner Geldbetrag und die Personen bekommen die Frage gestellt: „50 Euros or double it and give it to the next person?“ Auf Deutsch übersetzt bedeutet der zweite Teil „… oder verdoppeln und an die nächste Person weiter geben?“ Häufig ist die Antwort dann, dass die Personen das angebotene Geld ablehnen und verdoppeln lassen.

Ich mag den „Double it“-Gedanken. Ich will mehr. Mehr von dem gutem. Mehr von dem, was gut geklappt hat. Und was wäre, wenn ich es verdoppelt könnte?

Tage, an denen ich abends richtig zufrieden war mit dem, was ich tagsüber geschafft habe? Double it!
Coole Kooperationen & Podcastauftritte? Double it!
Gepostste Instagram-Beiträge/YouTube-Videos? Double it!
Entspannte Gespräche mit Menschen, bei denen ich nicht darüber nachdenke, was oder wie ich etwas sage? Double it!
Beiträge, die so viele Zugriffe haben, dass ich von der VG Wort dafür vergütet werde? Double it!
Zinsen und Dividenden auf mein Erspartes? Double it!
Lachen, das mir die Wangen wehtun? Double it!
Zeit, die ich in der Sonne verbracht habe? Double it! (okay, das wird schwer, aber schön wäre es)

Noch bei keinem anderem Ziel oder Motto von mir hatte ich so große Hemmungen, dies öffentlich zu teilen. Ich spüre etwas Scham dabei, laut auszusprechen, das ich mehr will. Sowas sagt man doch nicht! Oder?

Die Menschen in den Videos, die nehmen auch nicht das Geld an. Sondern sie lassen es für Andere verdoppeln. Das ist in Ordnung. Für Andere geben: ja. Aber nur für mich? nein…, oder vielleicht doch?
Denn natürlich macht der Gedanke des Verdoppelns nicht bei den großartigen und schönen Momenten halt, in denen ich gebe oder nur genieße.

„Double it“ in Bezug auf mein Einkommen wäre großartig.
Mein Kontostand? DOUBLE it! – Ja, natürlich.

Ich kenne keine Person, die dazu nein sagen würde. Das Wissen, dass dies ein sehr unwahrscheinliches Szenario ist, lässt mich zurück schrecken. Und auch die Gedanken daran, was andere wohl von mir denken. Das ich gierig oder geizig bin. Aber ganz entsprechend dem Jahresmotto von 2024 gilt weiterhin: Ich mache Dinge, obwohl ich Angst habe. Ganz authentisch. Und deshalb liest du hier mein Jahresmotto für 2025. Lass uns die guten Sachen verdoppeln. Egal was das für dich bedeutet.

Mein Jahresmotto 2024: Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?

Mein Jahr 2023 war anstrengend und mit vielen großen Meilensteinen verbunden. Ich habe nicht nur meine Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin abgeschlossen. Ich habe mich auch entschieden, meinen Lebensmittelpunkt aufzugeben, meine Sachen einzulagern und auf Weltreise zu gehen. Aaaargh! Bei all diesen Schritten hat mir mein Jahresmotto 2023 extrem geholfen. Für dieses Jahr brauchte ich etwas Neues. Etwas, in die Richtung Mut, ausprobieren, und Abendteuer

Geworden ist es kein Wort oder Satz, sondern eine ganze Frage: Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?

Die Frage selbst ist ja nicht besonders revolutionär. Doch je länger ich sie wirken lasse, desto größer und bedeutsamer wird sie. Denn sie impliziert, dass ich mich von Dingen abhalten lasse, nur aufgrund von einem Gefühl. Und nicht zwingend aufgrund tatsächlicher „Gefahr“.

Angst ist prinzipiell ein gutes und wichtiges Gefühl. Das will uns vor Schaden beschützen, körperlich wie emotional. Angst möchte, dass wir sicher sind. Deshalb kann man vor so vielen Sachen und Situationen Angst haben. Deshalb habe ich die Frage noch ein wenig konkretisiert, je nach Situation:

  • Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte zu scheitern?
  • Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte, zurückgewiesen zu werden?
  • Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte, negativ aufzufallen oder mich zu blamieren?

Meine Antworten sind unter anderem: Ich würde ihn den Urlaub fahren, auch wenn niemand mitkommt – und ich riesen Angst habe, alleine nicht zurechtzukommen. Ich würde kaum mehr etwas auf Instagram posten, auch wenn ich befürchte, dass der Account sich danach nicht mehr richtig erholt. Ich würde nachfragen, um Hilfe bitten und tanzen, obwohl es niemand anderes tut. Ich würde den spontanen Ideen und Impulsen aus meinem Kopf nachgehen, bevor die „vernünftigen“ Anteile sie hundertfach infrage stellen. Und ich würde Gedanken aussprechen, bevor ich sie zig mal umformuliert habe.

Die Konsequenz wird vielleicht sein, dass ich scheitere. Dass ich zurückgewiesen werde und vielleicht auch, dass ich ein bisschen negativ auffalle oder mich blamiere. Vielleicht wird die Konsequenz aber auch sein, dass ich noch authentischer bin. Noch mehr Spaß habe. Und mich lebendig fühle. Um das herauszufinden, muss ich es ausprobieren.

Mein Jahresmotto 2023: Ziel, Wille, Bedacht.

Für alle Nicht-Harry-Potter-Nerds eine kurze Einordnung: „Ziel, Wille, Bedacht“ ist im Harry Potter Universum die Regel, welche für das Apparieren verwendet wird. Im sechsten Schuljahr* lernen die Zauberei-Schüler:innen mit Willenskraft zu verschwinden und an einem anderen Ort wieder auftauche. Dieses „Teleportieren“ wird „Apparieren“ genannt. Dafür kommt extra ein Mitarbeiter des Zaubereiministeriums an die Hogwartsschule und lehrt die Goldene Dreierregel: Ziel, Wille und Bedacht. Der Schüler:innen mussten dafür zuerst in einen Reifen apparieren, der vor ihnen lag, in dem sie voll auf diesen konzentrierten.

Die Regel „Ziel, Wille, Bedacht“ betont die Wichtigkeit von Zielorientierung, Entschlossenheit und Vorsicht beim Apparieren. Um erfolgreich zu apparieren, muss man sich auf das Ziel konzentrieren, das man erreichen will, den Willen haben, es zu erreichen, und bedacht sein, um sicherzustellen, dass man sich nicht in Gefahr begibt.

Es gibt beim Apparieren auch die Gefahr des „Zersplinterns“. Dies beschreibt einen Unfall, bei dem einzelne Körperteile am Ursprungsort zurückbleiben. Das kann passieren, wenn man noch ungeübt im apparieren ist oder kurzfristig die Richtung verändert.

Ich finde dies eine wunderbare Metapher für reale Zielsetzung und -erreichung. Wir müssen uns auf ein Ziel konzertieren, um wirklich dort anzukommen. Sobald wir unseren Fokus auf andere Ziele wandern lassen, geht etwas schief. Also: Ziel, Wille, Bedacht!

Daher passt es für mich perfekt als Jahresmotto!

„Ziel, Wille, Bedacht“ ist eine perfekte Erinnerung für allen Bereichen des Lebens. Es ermutigt dazu, sich auf das zu konzentrieren, was man erreichen will, den Willen zu haben, es zu erreichen und dabei vorsichtig und vernünftig zu bleiben. Und die anderen Dinge (Freizeit, Urlaub, Pausen, Hobbys *hust*) nicht aus dem Blick zu verlieren.

Hast du ein Jahresmotto? Dann teile es doch super gerne in den Kommentaren!


Ich bin Expertin für Gesunde Produktivität. Als studierte Psychologin weiß ich ganz genau, wie menschliches Verhalten funktioniert und auch, wie es sich (mühelos) verändern lässt. 

Die unendliche To-do-Liste abarbeiten und dabei noch Zeit für Freizeit und Hobbys haben ist eine echte Herausforderung. Aber mit den richtigen Methoden viel einfacher – ich zeige dir wie es geht!

Über mich und zum Anti-Aufschiebe-E-Book.

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