Visionboard erstellen: Eine Anleitung für die perfekte Zielcollage

Wie sieht dein Wunschleben aus? Halte mal einen Moment inne und denke an deine ideale Zukunft. Welche Bilder kommen dir in den Kopf? Genau diese inneren Bilder im Außen sichtbar zu machen, das ist die Hauptfunktion von einem Visionboard. 

Ein Visionboard kann dir dabei helfen, deine Ziele zu fokussieren und motiviert zu bleiben. Dabei ist es völlig egal, ob du Planungs- und Bucketlistprofi bist oder nur einen neuen Ansatz zur Visualisierung deiner Zukunft ausprobieren möchtest. Probiere das Ganze mal aus und teste, ob es etwas für dich ist.

Im Folgenden bekommst du eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du dein eigenes Vision Board erstellen kannst. Du erfährst die wissenschaftlichen Hintergründe und erhältst Tipps, die du bei der Erstellung deines eigenen Boards berücksichtigen kannst. 

Was ist ein Visionboard?

Ein Visionboard ist eine Zielcollage. Bilder, Texte, Zitate oder einzelne Wörter, Illustrationen und Symbole werden zu einem großen Gesamtbild angeordnet, welches deine persönlichen und individuellen Ziele, Träume und Wünsche visuell repräsentiert.

Woher kommt der Name?

Das Wort setzt sich aus den zwei englischen Begriffen vision und board (engl. = Tafel, Brett, Pappe) zusammen. Eine Vision ist ein Zukunftsbild, eine Vorstellung oder Utopie und diese wird auf einem Board festgehalten.

Zielcollage oder Moodboard?

Zielcollagen und Moodboards sind sich grundsätzlich sehr ähnlich. Sie können beide als Varianten eines Visionboards verstanden werden. Bei einer Zielcollage liegt der Fokus dem Namen entsprechend jedoch mehr auf konkreten, klaren Zielen. Im Gegensatz dazu, ist bei einem Moodboard eher eine Stimmung, Atmosphäre oder ein Gefühl (engl. mood = Stimmung) im Vordergrund, dass errreicht werden soll.

Bei der Auswahl von Bildmaterial geht es bei einem Moodboard dann weniger darum, Fotos zu finden, die das Erreichen von bestimmten Wünschen symbolisieren (z.B. ein bestimmtes Auto, Uni-Abschluss, Urlaub am Strand), sondern um die transportiere Emotion (z.B. Freude, Entspannung, Ausgeglichenheit, Aufregung).

Welche Arten von Visionboards gibt es?

Die Art des Visionboards hängt von deinen Präferenzen, Zielen und der Art der Visualisierung ab, die für dich am besten funktioniert. Grundsätzlich lässt sich zwischen der Art des Boards (digital oder analog), dem Zeitraum und dem Thema unterscheiden.

Die verschiedene Arten oder Typen von Visionboards können je nach Zielsetzung oder Präferenz angepasst werden. Hier sind einige häufige Arten:

  • 12-Monats-Board

Ein Visionboard, das deine Ziele für das nächste Jahr darstellt. Es wird in der Regel am Ende des Jahres erstellt und repräsentiert z.B. dein Jahresmotto und Punkte von deiner Bucketlist, die du in den nächsten Monaten abhaken möchtest. Dieses Visionboard ist normalerweise themen- bzw. kategorieübergreifend, d.h. sowohl berufliche, private, gesundheitliche und finanzielle Wünsche haben darauf Platz.

  • Life-Time-Visionboard

Diese Zielcollage repräsentiert langfristige Zielen, Träumen und Visionen, die eine Person für ihr gesamtes Leben hat. Auf ihr werden ebenfalls themenübergreifend konkrete Ziele und Erfahrungen gesammelt, meist jedoch mit einer gewünschten Lebensrichtung und einem Gefühl (ähnlich dem Moodboard) ergänzt. Auch symbolträchtige Bilder, die die eigenen Werte repräsentieren finden hier Platz.

  • Themen-Visionboard

Dieses konzentriert sich auf ein spezifisches Thema wie Karriere, Gesundheit, Beziehungen oder Reisen (→ siehe Kategorien). Anstatt eine breite Palette von Zielen und Träumen abzudecken, wie es die Jahres- oder Life-Time-Visionboards tun, liegt der Fokus hier nur auf einem einzelnen Lebensbereich.

Themenbasierte Visionboards können auch in Vereins- oder Projektgruppen Anwendung finden. Diese werden dann von allen Gruppenmitgliedern gemeinsam erstellt. Jede:r trägt dann einen Teil zu der gemeinsamen Vision bei und wird durch die regelmäßige Betrachtung an das kollektive Ziel erinnert.

  • Digitales Visionboard

Eigenen sich besonders, wenn dir keine Materialien für dein Visionboard zur Verfügung stehen oder du eh den Großteil des Tages am Bildschirm verbringst. In Text oder Designprogrammen wie Word/Pages, Photoshop oder Canva werden Bilder, Texte und Symbole digital zusammengestellt. Diese können dann als Hintergrund auf Laptop, Tablet oder dem Sperrbildschirm vom Handy betrachtet werden. Alterantiv kann man das Visionboard auch an einen digitalen Bilderrahmen senden.

  • Erinnerungsboards

Diese Boards sind in der Regel sehr viel kleiner und enthalten oft nur 1-3 kurze Affirmationen, Zitate oder Bilder, die als tägliche Erinnerung dienen.

Welche Kategorien kann man für ein Visionboard nutzen?

Für viele Menschen ist es hilfreich, mit verschiedenen Kategorien zu arbeiten, wenn sie ihr Visionboard erstellen. Das hilft zum einen den Überblick zu behalten, zum anderen gibt es dir Anregungen für weitere Ideen. Du kannst auch für einzelne Lebensbereiche bzw. Kategorien jeweils einzelne themenspezifische Visionboards erstellen.

Beispiele für Kategorien: 

  • Wohnen & Leben: Wo wohnst du? In einem Haus, Loft oder einem Van? Wie sieht es dort aus? In welchem Land bist du? In der Stadt oder auf dem Land? Wie ist dein Zuhause eingerichtet? Mit welchen Menschen lebst du zusammen?
  • Beruf & Karriere: Wie soll dein Arbeitsalltag aussehen? Bist du angestellt oder selbstständig? Von wo arbeitest du (von zuhause, dem Büro, aus dem Ausland)? Mit wem arbeitest du zusammen? Welchen Beruf oder welche Berufe übst du aus? Wie viel arbeitest du pro Woche/im Jahr?
  • Reisen & Auszeiten: Welche Orte möchtest du noch besuchen? Wie häufig fährst du in den Urlaub? Mit wem? Welche kleinen Auszeiten machst du? Auf welche Art möchtest du (ver)reisen?
  • Beziehungen & Familie: Zu welchen Menschen möchtest du welche Form von Beziehung erleben? Wie sieht deine Partnerschaft aus? Möchtest du (mehr) Kinder? Wie pflegst du Kontakt zu Freund*innen? Wie häufig siehst du deine Eltern/Großeltern oder andere Verwandte? Zu welchen anderen Menschen hast du Kontakt?
  • Gesundheit, Wohlbefinden & Fitness: Wie ist dein Gesundheitszustand? Welchen Sport oder welche Form von Bewegung übst du regelmäßig aus? Welche Sportarten möchtest du nur mal ausprobieren? Welche speziellen Ziele möchtest du auf sportlicher Ebene erreichen? Wie möchtest du dich ernähren? Wie und wo schläfst du (und mit wem)? Wie sorgst du für deine psychische Gesundheit?
  • Finanzen: Wie möchtest du mit Geld umgehen? Wie möchtest du es verdienen? Wie anlegen? Wie viel möchtest du erspart haben? Sind dir Luxusobjekte wichtig? Wenn ja, welche? Wofür möchtest du dein Geld ausgeben?
  • Freizeit & Erlebnisse: Welche großen und kleinen Abenteuer stehen auf deiner Bucketlist? Welchen Mutproben möchtest du dich stellen? An welchen Events hättest du Freude? Wie möchtest du Feiertage/Geburtstage begehen? Welchen Hobbys möchtest du nachgehen?
  • Engagement & Sinn: Wie möchtest du dich für die Umwelt und andere Menschen einsetzen? Welche Aktivitäten verleihen deinem Leben Sinn? Was soll von dir bleiben, wenn du gehst?
  • Fähigkeiten & Skills: Welche Fertigkeiten möchtest du erwerben? Welche Dinge möchtest du lernen? Welche Kurse oder Weiterbildungen möchtest du besuchen?
Kategorien und Bereiche für dein Visionboard: Wohnen & Leben, Gesundheit, Fitness & Wohlbefinden, Beruf & Karriere, Beziehung & Familie, Reisen & Auszeiten, Engagement & Sinn, Finanzen, Freizeit & Erlebnisse sowie Fähigkeiten & Skills

5 Fehler, die du beim Erstellen deines Visionboards vermeiden solltest

Damit dich dein Visionboard bestmöglich bei deiner Zielerreichung unterstützt, solltest du unbedingt folgende Fehler vermeiden.

Fehler 1: Visualisierung von unklaren oder unrealistischen Zielen

Achte darauf, dass deine Ziele spezifisch, messbar und realistisch (SMART) sind, damit du sie klar visualisieren kannst. Es ist absolut fantastisch und wichtig, große Ziele zu haben. Achte jedoch darauf, dass es Ziele sind, die dich tatsächlich motivieren und bei denen du weißt, wie du sie erreichen kannst. Sonst kann das ganze schnell in unnötigen Frust ausarten.

Fehler 2: Zu viele Ziele

Wenn du dein Visionboard mit Unmengen von Zielen überlädst, kann das dazu führen, dass sich deine Aufmerksamkeit zu sehr verteilt. Fokussiere dich lieber auf wenige, wirklich wichtigste Ziele.

Fehler 3: Dinge aufschreiben, weil Andere sie gut finden

Ganz ehrlich: Es ist dein Leben und du solltest es so verbringen, wie DU es möchtest. Egal, was deine Eltern sagen, dein Onkel Heinz denkt oder deine Freunde sich für dich vorstellen. Dein Leben – dein Visionboard. Es bringt nichts, Dinge zu visualisieren, die du eigentlich gar nicht tun oder erreichen möchtest.

Fehler 4: Fehlende Emotionen

Wenn deine Visionen keine emotionalen Verbindungen haben, könnten sie weniger motivierend sein. Füge Bilder oder Worte hinzu, die positive Emotionen und das gewünschte Gefühl beim Erreichen der Ziele repräsentieren. Eine mangende emotionale Reaktion kann auch ein Hinweis darauf sein, dass es sich bei den Zielen nicht um deine eigenen Wünsche handelt (siehe vorheriger Fehler Nr. 3).

Fehler 5: Nicht aktuell halten

Deine Lebensumstände, Wünsche, Prioritäten und Vorstellungen können (und dürfen) sich im Laufe der Zeit ändern. Sei bereit, dein Visionboard entsprechend anzupassen, wenn sich deine Ziele ändern oder du neue Prioritäten setzt. Es sollte ein Werkzeug sein, das sich mit dir weiterentwickelt. Deshalb ist es wichtig, dass du dein Visionboard regelmäßig prüfst und aktualisierst. Ein Visionboard sollte nicht statisch sein. Vielleicht sind einige Punkte redundant geworden, dafür kommen andere Wünsche hinzu. Passe es einfach regelmäßig an, damit deine Zielcollage relevant und damit auch motivierend bleibt.

Welche Materialien benötige ich für ein Visionboard?

Es gibt keine Vorgaben, welche Dinge du für die Gestaltung deines Visionboards verwenden darfst oder musst. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Du kannst alle Materialien verwenden, die sich am besten eignen, um deine Ziele und Träume visuell darzustellen.

Du brauchst im Wesentlichen zwei Dinge:

  1. Einen festen Untergrund, z. B. eine große Pappe/Fotokarton, Pinnwand, einen Bilderrahmen, ein Holzbrett, eine alte Tür, eine Tischplatte, …
  2. Visuelles Material, wie Fotos, Bilder, Texte

Außerdem noch Schere und Kleber oder Klebeband um die Bilder auf der Unterlage zu befestigen.

Selbstverständlich kannst du auch diverse andere Materialien nutzen, die dein Visionboard anschaulicher und hübscher machen. Probiere doch mal folgendes:

  • Muscheln oder hübsche kleine Steine,
  • Sticker
  • Münzen oder Geldscheine (aus anderen Ländern)
  • Wollfäden und Nägel, die verschiedene Bilder miteinander verbinden
  • Servietten
  • Washi-Tape
  • persönliche Gegenstände, wie Anhänger, Schmuckstücke oder Souveniers
  • Glitzerfolie
  • Stoffe
  • Gips
  • Stifte, Marker, um bestimmte Dinge noch mehr hervorzugeben oder eigene kleine Skizzen anzufertigen
  • Holz

Welchen Zweck erfüllt ein Visionboard?

Visionboards haben verschiedene Vorteile und sie werden aus den unterschiedlichsten Gründen erstellt.

Zielsetzung, Fokus & Motivation

Einer der wichtigsten Gründe für ein Visionboard ist es, sich mit den eigenen Wünschen für die Zukunft zu beschäftigen. Vor der Erstellung (siehe weiter unten) musst du zuerst über deine Ziele reflektieren und schaffst dir Klarheit darüber, wie dein Leben aussehen soll. Allein dieser Prozess kann dabei helfen, dir eine Richtung zu geben und Prioritäten zu verdeutlichen und zu ordnen. Durch die Festlegung deiner Ziele weißt du, worauf du dich konzentrieren möchtest. Es kann passieren, dass sich dadurch auch dein Fokus und deine Aufmerksamkeit verändert. Beispielsweise entdeckst du mehr Möglichkeiten, die zu deinen Zielen passen oder spricht mit anderen Menschen über deine Ziele. Das kann wiederum dazu führen, dass diese dich bei der Zielerreichung unterstützen.

Visionboards als Erinnerungshilfe

Wenn dein Visionboard an einem Ort hängt, an dem du es regelmäßig betrachten kannst bietet es eine wichtige Erinnerungshilfe an die Dinge, die dir wirklich wichtig sind. Es kann dich immer wieder daran erinnern, wofür du dich anstrengst und was du erreichen willst. Dadurch unterstützt es dich auch bei dem Treffen von Entscheidungen. Wenn du dich zwischen zwei oder mehr Optionen entscheiden willst kann ein Blick auf deine Zielcollage dir helfen, die Variante zu wählen, die dich näher an dein Traumleben bringt.

Gesetz der Anziehung & Manifestation

Es gibt Menschen, die glauben, dass durch reine Konzentration auf bestimmte Dinge, ebendiese ins Leben gezogen werden. Sie sind überzeugt, dass durch die Visualisierung der Ziele z.B. mittels einem Visionboard, das Universum entsprechende Signale empfängt. Diese Visualisierung wird „manifestieren“ genannt. Ich persönlich glaube nicht, dass es so einfach ist und dass eine reine Fokussierung auf große Ziele schon genügt. Im Gegenteil kann es manchmal auch lähmen, nur das Ziel im Kopf zu haben und nicht zu wissen wie man es erreichen soll und wie die nächsten Schritte aussehen. Nichtsdestotrotz bin ich ein Fan von Visionboards, sie wirken allerdings nicht durch reine Anziehung und Manifestation. Es gibt ein Paar psychologische Theorien und Modelle, die die Wirkung erklären. Ich gehe im nächsten Schritt genauer darauf ein.

Manifestieren ist auch nicht so dein Ding oder du hast keine Zeit auf die Antwort vom Universium zu warten? Du möchtest deine Ziele angehen, aber an der Umsetzung scheitert es irgendwie immer wieder? Dann schreib mir eine E-Mail an info@marapairan.de und buche dir einen Beratungstermin! (Mehr Informationen findest du hier: Coaching bei Aufschieberitis)

Wie funktioniert ein Visionboard?

Wenn du auf anderen Websiten über Visionboards liest bist du bestimmt schon über Sätze gestoßen, die in folgende Richtung gingen: „du weißt durch deine Vision unterbewusst schon, was du als nächstes machen musst„, „du ziehst Ereignisse in dein Leben„, „du trainierst dein Unterbewusstsein“ oder „du manifestierst dein Traumleben„. Große Enttäuschung an dieser Stelle: Nein, so einfach ist das leider nicht!

Lass uns mal anschauen, was Wissenschaft und Psychologie zu Visionboards sagen!

Grundsätzlich gibt es verschiedene Theorien, die wir anführen können, wenn es um die Wirkung (oder auch Nicht-Wirkung) von Visionboards geht.

Es gibt Studien, die zum Thema Priming geforscht haben. Diese Untersuchungen kommen z.B. zu dem Ergebnis, dass Menschen in Leistungstests besser abschneiden, wenn sie zuvor – ohne es bewusst wahrzunehmen – ein Poster mit einer ins Ziel einlaufenden Läuferin gesehen haben. Im Gehirn scheint durch die Verarbeitung des Bildes das Thema „Erfolg“ angebahnt zu werden. Es könnte sein, dass auch die Betrachtung eines Visionboards ähnliche Effekte hat.

Darüber hinaus gibt es die sogenannte Kognitive Dissonanz (Festinger, 1957). Diese beschreibt den unangenehmen Zustand, wenn du miteinander unvereinbare Gedanken und Handlungen hast. Z.B. weißt du, dass endloses Scrollen auf Social Media ein mega Zeitfresser ist, trotzdem scrollst du stundenlang. Das passt nicht zusammen, also musst du diese Dissonanz auflösen (Das wird dann Konsistenztheorie genannt). Der Spannungszustand kann gelöst werden, indem Gedanken oder Verhalten verändert wird. Du kannst dir also denken „sooo viel Zeit ist es auch nicht! Ich brauche ja auch Pausen von der vielen Arbeit und ich lerne auch was!“ oder du richtest ein Zeitlimit ein und lässt das ewige Surfen sein. (Falls du genau das Problem kennst: Hier lernst du, wie du ein Zeitlimit auf Instagram, TikTok & YouTube einstellen kannst.)

In Bezug auf die Wirkung des Visionboards kann auch die Betrachtung deiner Ziele und Wünsche eine kognitive Dissonanz auslösen. Wenn du also Bilder anschaust, die aktuell nicht mit einem Ist-Leben übereinstimmen, löst das unangenehme Gefühle aus. Um diese wieder los zu werden kannst du dich von deinen Zielen abwenden („ahh, so wichtig ist mir das gar nicht!„). Oder: Du beginnst zu handeln und gehst die ersten Schritte, um dein Soll-Leben zu erreichen. Ich würde definiv letztere Lösung empfehlen!

Darüber hinaus gibt es das Konzept von Visualisierung und Mental Imagery (= Bildliche Vorstellung). Es gibt Erkenntnisse, dass allein die gedankliche Vorstellung von einer Handlung ähnliche Gehirnaktivität hervorruft, wie die tatsächliche Handlung. Angewandt auf das Visionboard bedeutet dies, dass die Betrachtung und die Vorstellung dich so zu verhalten, wie es dein Traum-Ich tut dich bereits darauf vorbereiten kann. Wichtig ist auch hier die Betonung von HANDLUNGEN. Nicht die reine Visualisierung von Zielzuständen ist relevant, sondern der Weg dort hin. Statt dir also vorzustellen, wie du dein Ziel bereits erreicht hast, solltest du dir genau überlegen, was du tun musst, um dort hin zu kommen. Du brauchst also nicht nur eine große Vision, sondern auch einen Projektplan mit vielen Zwischenschritten, der dich dort hin bringt.

Anleitung: Visionboard erstellen

Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung ist vorrangig für offline Visionsboards gedacht. Du kannst die Schritte natürlich für ein digitales Visionboard entsprechend abändern.

Visionboard online erstellen Für die digitale Version kannst du Tools wie Canva, Pinterest, deine Instagram-Story oder spezielle Apps verwenden. Diese ermöglichen nicht nur eine recht einfache Erstellung, du kannst die Collage dann auch z.B. als Bildschirmhintergrund auf dem Desktop oder deinem Handy speichern oder ganz einfach mit anderen teilen. Alternativ reicht natürlich auch ein Word/Pages-Dokument, in dem du die Bilder sammelst und anordnest. Das lässt es sich bei Bedarf auch ausdrucken und aufhängen.

#1 Ziele festlegen

Bevor du mit dem Sammeln von passenden Bildern und Materialien beginnst, ist es wichtig, dass du dir über deine Ziele und Träume im Klaren bist. Falls du bereits eine Bucketlist hast, nimm diese auch zur Hand. Nimm dir Zeit, um darüber nachzudenken, was du in verschiedenen Bereichen deines Lebens erreichen und erleben möchtest – sei es beruflich, persönlich, gesundheitlich oder finanziell. Wenn du möchtest, orientiere dich an den vorgeschlagenen Kategorien. Dort findest du auch jeweils themenspezifische Fragen, die dich dabei unterstützen, deine persönlichen Wünsche rauszufinden. Schreibe diese Ziele auf und halte sie bereit für den nächsten Schritt.

Fragen, die bei der Erstellung des Visionboards helfen können

  • Was möchte ich in einem Jahr, in 5 Jahren oder in 10 Jahren erreichen?
  • Wie sieht mein ideales Leben aus? Wie verbringe ich den Tag? Mit wem? Welchen Aktivitäten gehe ich nach?
  • Wie möchte ich mich fühlen?
  • Was ist mir wirklich wichtig? (Werte)
  • Welche materiellen Dinge möchte ich besitzen?
  • Was motiviert mich?
  • Welche Dinge/Erlebnisse stehen auf meiner Bucketliste?
  • Wer inspiriert mich? Was finde ich daran so toll? Was davon möchte ich auch?
  • Was kann ich tun, um meine Vision zu verwirklichen?

#2: Materialien besorgen

Jetzt geht es los mit der Materialiensuche. Am wichtigsten ist eine große Pinnwand oder einen Karton, auf dem du deine Bilder anbringen kannst. Danach kannst du dich ans Sammeln von Bild- und Textmaterial machen. Besorge alte Zeitungen, Zeitschriften, Fotobände, Postkarten… Im Grunde ist alles geeignet, das Fotos, Illustrationen oder Wörter enthält. Du kannst auch im Internet nach Bildern suchen und dir Motive ausdrucken, die dich ansprechen. Darüber hinaus brauchst du noch eine Schere, Kleber und ggf. Stifte und Papier, wenn du du selbst Bilder oder Sprüche erstellen möchtest.

#3 Bildauswahl

Blättere durch die Zeitschriften/Zeitungen und suche nach Bildern, Wörtern und Zitaten, die deine Ziele und Träume symbolisieren und die dich emotional berühren. Es können Bilder von Orten sein, die du besuchen möchtest, von Menschen, die dich inspirieren, oder von Aktivitäten, die du gerne ausüben möchtest. Vielleicht symbolisiert ein Foto auch ein bestimmtes Gefühl, das du mehr im Leben haben möchtest wie Ausgeglichenheit oder Mut. Auch diese Bilder sind passend. Schneide alle Bilder und Texte aus, die dir gefallen und lege sie zu deiner Materialsammlung.

#4 Gestaltung

Du hast eine Grundlage (Pappe, Karton, Pinnwand) und Bilder, sowie andere Materialien, die du verwenden möchtest. Im nächsten Schritt ordest du die ausgewählten Bilder auf dem Board an und ergänzt sie mit den Symbolen, Textauschnitten, Wörtern oder kleinen Skizzen. Wenn du magst, kannst du auch deine Ziele auf kleine Karten schreiben und ebenfalls hinzufügen. Natürlich kannst du auch Dinge direkt auf die Unterlage malen oder schreiben. Deiner Fantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

#5 Aufstellen und ansehen

Dein fertiges Visionboard braucht nun einen Ort, an dem du es regelmäßig siehst. Passende Orte können z.B. über dem Schreibtisch, neben dem Bett, im Flur oder auf der Innenseite deiner Schranktür sein. Wenn du nicht sicher bist, wo es für dich am besten passt, probiere verschiedene Plätze durch. Wichtig ist nur, dass du durch deine Collage deine Ziele „im Blick behältst“.

Wie oft sollte ich mein Visionboard aktualisieren?

Wie oft du dein Visionboard aktualisieren solltest, hängt von deinem Board, deinen Zielen und deinen Lebensumständen ab.

Oben habe ich dir bereits verschiedene Arten von Visionboards vorgestellt. Ein zeitlich begrenztes Visionboard (z.B. eines für die nächsten 12 Monate) solltest du entsprechend nach Ablauf des Zeitraumes evaluieren und aktualisieren.

Du solltest dein Visionboard außerdem aktualisieren, wenn du merkst, dass die visualisierten Ziele nicht mehr zu dir passen, weil sich deine Werte oder Überzeugungen verändert haben.

Wenn du mit veränderten Lebensumständen konfrontiert bist, solltest du dein Visionboard ebenfalls überarbeiten. Mögliche Situationen wären z.B. nach einem Umzug, dem Abschluss einer Ausbildung oder dem Uni-Abschluss, einem Jobwechsel, einer Trennung, der Geburt eines Kindes oder Ähnlichem.

Grundsätzlich gibt es keine feste Regel, wie oft du dein Visionboard aktualisieren solltest. Du darfst es jederzeit anpassen. Vertraue dabei einfach auf dein Gefühl und passe dein Visionboard immer dann an, wenn du den Eindruck hast, dass es jetzt notwendig ist.

Fazit: Das bringt deine Zukunftscollage

Die kreative Collage deiner Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft ist ein hervorragendes Werkzeug um deine Ziele zu visualisieren. Die Erstellung deines Visionboards (oder eines Moodboards) kann dich dabei unterstützen, Klarheit über deine Ziele zu bekommen, Entscheidungen zu treffen, die das Leben in Richtung der gewünschten Zukunft lenken, Motivation aufrecht zu erhalten und ist eine wertvolle Erinnerungshilfe im Allag. Es ist wichtig, dass du die passende Art von Visionboard für dich aussuchst und es bei Bedarf aktualisierst. Nur das Raussuchen von inspirierenden Bildern reicht jedoch nicht aus, um deine Ziele auch wirklich zu erreichen. Dafür musst du aktiv an der Realisierung arbeiten.

Schwierigkeiten mit der Umsetzung? Du hast dich hingesetzt, Ziele rauskristallisiert und eigentlich weißt du auch schon, was du machen müsstest, aber an der Umsetzung hapert es? Statt die ersten Schritte zu gehen, fühlst du dich nur jedes Mal schuldig, wenn du auf dein Visionboard guckst? Oder es gibt dir nen kurzen Motivationsschub, der aber spätestens nach 3 Tagen wieder verschwindet?

Lass mich dir helfen! Ich bin studierte Verhaltenstherapeutin und Expertin für Gesunde Produktivität. Aufschieberitis ist mein Spezialgebiet. Buche ein Beratungsgespräch und wir werden gemeinsam herausfinden, du deine Vision Wirklichkeit werden kann!


Ich bin Expertin für Gesunde Produktivität. Als studierte Psychologin weiß ich ganz genau, wie menschliches Verhalten funktioniert und auch, wie es sich (mühelos) verändern lässt. 

Die unendliche To-do-Liste abarbeiten und dabei noch Zeit für Freizeit und Hobbys haben ist eine echte Herausforderung. Aber mit den richtigen Methoden viel einfacher – ich zeige dir wie es geht!

Über mich und zum Anti-Aufschiebe-E-Book.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen